Nachwort

 

 Im Oktober 1951 erging der erste Antrag des Pappendorfer Kirchenvorstandes betreffs Errichtung eines Raumes für die kirchliche Arbeit in Berbersdorf an das Landeskirchenamt in Dresden.

Trotz aller Schwierigkeiten, die teils durch die Nachkriegssituation und den daraus resultierenden Mangel an vielen Dingen, aber auch durch die kirchenfeindliche Haltung der neuen Machthaber im Osten Deutschlands hervorgerufen wurden, konnte 4 Jahre später am 1. Advent des Jahres 1955, dem 27. November, die feierliche Einweihung erfolgen.

Das Kirchgemeindehaus Berbersdorf, wie es seitdem genannt wird, ist für alle Zeiten mit dem Namen des Gemeindepfarrers Wilhelm Luthardt verbunden. Es war sein sehnlichster Wunsch, seiner Berbersdorfer Gemeinde dieses Haus zu bauen. Leider ereilte ihn während der Bauzeit eine schwere Erkrankung, die ihn auf das Krankenlager zwang. Mit großer Energie leitete er vom Krankenbett aus die Bauarbeiten, bis zum letzten Atemzug an allen Vorgängen auf der Baustelle Anteil nehmend. Seine Tochter Maria und Herr Kantor Kurt Marbach unterstützten ihn nach besten Kräften. Es war ihm nicht vergönnt, die Fertigstellung zu erleben. Am 1. 2. 1955 wurde er in die Ewigkeit abgerufen.

Pfarrer Wilhelm Luthardt treu zur Seite stand von Anfang an der in Berbersdorf wohnende Tischlermeister Paul Becker. Von Berufs wegen mit viel Sachverstand in baulichen Dingen ausgestattet nahm er sich mit Hingabe der Probleme des Vorhabens an und war damit eine echte Stütze für den Pfarrer. Treue Helfer an Paul Beckers Seite waren Max Miersch aus Berbersdorf und Herr Mittwoch aus Schmalbach. So gab es unter seiner Regie einen nahtlosen Übergang, als des Pfarrers Kräfte zu Ende gingen.

Als der neue Pfarrer von Pappendorf, Gottfried Günther, gemeinsam mit dem Superintendenten der Ephorie Leisnig, Johannes Haan, am 27. November 1955 die feierliche Weihe vollzog, weilten sicher die Gedanken vieler Gemeindeglieder beim heimgegangenen Pfarrer, auch in der Gewissheit, dass Gott seine Gemeinde nicht im Stich lässt und sein Werk zur Vollendung führt.

Franz Schubert